Durch zufall hab ich mich mit einem Freund darüber unterhalten der mich dann darauf aufmerksam machte das bei einer Bekannten ein alstes Faltboot in der Garage liegt. Kurz überlegt, dann haben wir das Boot da vom vergammeln gerettet.

Erstmal überlegen, was ist das überhaupt? wie ist das aufgebaut? und wie baut man es auseinander?

Die erste Frage war recht einfach zu beantworten, auf dem Boden stand "Favorit RZ-85" nach kurzem googeln war klar was es ist.

Ein DDR Faltboot von vor der Wende, ist also über 20Jahre alt.

Wie das Boot nun aufgebaut ist und wie man es auseinander baut, hat mir eine schöne Homepage gezeigt auf der auch noch einige Tipps aufgelistet waren: Puch Inoffiziell

Jetzt wurde das Boot erstmal auf den Gesichtspunkt Reperaturbedarf hin untersucht, dazu haben wir das Boot erstmal auseinander gebaut, dabei ist erstmal aufgefallen das an der Haut einige stellen bearbeitet werden müssen.

Vorallem wollten wir da sogenannte Kielstreifen aufbringen, dazu aber später mehr.

Als erstes kam das Holzgerüst, dazu gehörten auch die Paddel, welche alle samt mehr oder weniger kaputt waren.

Auch am Boot selbst waren einige Teile kaputt, hauptsächlich die sogenannten Süllrandleisten waren zerbrochen.

Die Süllrandleisten habe ich dann mit dünnen Flugzeugsperrholzplatten geschient, weil sie nachher die Spannung der Haut aufbauen.

Die Leisten werden nachher durch Stofflaschen geführt und stellen so den Kontakt von Haut und Gerüst her.

Ich hätte die Reparatur auch mit Kohlefaser machen können, damit sie dünner sind und sie leichter in die Stofflaschen gehen, doch Stilecht war nur die Holzreparatur.

Da bei den Paddeln waren hauptsächlich die unterkanten der Flächen kaputt und aufgequollen, diese hab ich alle samt abgesägt und durch neues Sperrholz ersetzt.

Das ganze wurde dann nur noch mit Klarlack gestrichen und die Paddel waren wieder einsatzfähig.

Nun musste aber auch die Haut einer Prüfung unterzogen werden, ist die überhaupt Dicht?

Und was war das nochmal mit den Kielstreifen?

Nachdem also das Gerüst wieder fertig war haben wir das Boot einmal aufgebaut und die Haut sauber gemacht und dann sehr genau durchgesehen ob irgendwo Löcher zu sehen sind.

Glücklicherweise war das nicht der Fall.

Komme ich also nun zu den Kielstreifen:

Was sind denn nun Kielstreifen? Kielstreifen sollen die Haut an den Stellen schützen unter denen die Holzteile sind, dort entsteht ein erhöhter Verschleiß weil die Haut bei Berührungen nicht zurück weichen kann.

Da die Haut aus einem Baumwollträgergewebe mit PVC Getränkt ist sollten die Kielstreifen aus dem gleichen Material sein, da Kielstreifen aber Verschleißmaterial sind sollten sie nur verklebt sein und nicht verschweißt.

Bei eBay habe ich für 10€ eine 70m lange und 6cm breite Rolle PVC Streifen gekauft, die Streifen wurden dann auf die Saubere Außenhaut über das Holzgerüst geklebt.

Wie ich das Boot zur Alster bzw. zu einem Kanal gebracht habe möchte ich im Punkt ANHÄNGER zeigen.

Nachdem wir nun das Boot am Anleger hatten, haben wir es aufgebaut und zuwasser gelassen.

Die erste Testfahrt hat ohne Probleme geklappt, das Boot ist sehr Kippstabil und lässt sich durch die Steueranlage sehr einfach auch alleine Fahren.

Inzwischen haben wir schon viele Fahrten und mehr als 50km auf Hamburgs Gewässern hinter uns.

Was schnell klar wurde war,dass ein Paddelantrieb nicht das Optimum sein kann, man hat nunmal in den Beinen mehr Ausdauer als in den Armen, so kam mir die Idee ein Tretboot zu bauen.